Unterschied zwischen VM und VM2G

Behandlung nach der klassischen Vojta-Therapie

  • Basiert auf dem biomechanischen und anatomischen Konzept von 2D
  • Verwendet nur flache Ebenen (von Liegefläche) ohne zusätzliche Hilfsmittel
  • Die Stimulation wird an zwei Reflexzonen durchgeführt
  • Bei den meisten Patienten werden alle stimulierenden Reflexpositionen verwendet, d.h. Positionen auf dem Rücken, der Seite und dem Bauch
  • Die Stimulationsintensität kann eigentlich nur durch die Therapiedauer erhöht oder verringert werden
  • Beschäftigt sich nicht mit dem psychologischen Aspekt; konzentriert sich hauptsächlich auf die Durchführung eigener Reflexübungen
  • Verwendet keine anderen stimulierenden, destabilisierenden, stabilisierenden oder fixierenden Hilfsmittel
  • Benutzt nicht die Schwerkraft, die schiefen Ebenen oder die Kombination von Quer- und Längsneigungen der Liege
  • Nutzt die Möglichkeiten einer kontinuierlichen neurokinesiologischen Diagnostik oder einer retrospektiven Auswertung von Aufzeichnungen der Ergebnisse dieser Diagnostik nicht konsequent
  • Die Diagnostik von Säuglingen wird Kinderärzten und pädiatrischen Neurologen überlassen

Vojta-Therapie, die auf klassische Weise bei Säuglingen durchgeführt wird, birgt das Risiko, dass eine pathologische Reflexantwort ausgelöst wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Behandlung sehr präzise ist.

Die oben genannten Faktoren führen zu einer geringen therapeutischen Wirksamkeit. Diese Beschränkung spiegelt sich in der therapeutischen Ergebnissen bei Säuglingen wider, bei denen das Risiko einer zentralen Koordinationsstörung besteht, und insbesondere bei Säuglingen mit angeborenen Entwicklungsstörungen des Zentralnervensystems. Die Entwicklung dieser Kinder bewegt sich größtenteils in Richtung der Zerebralparese und der damit verbundenen psychomotorischen Retardation.

Therapie nach VM2G

  • Basiert auf dem biomechanischen und anatomischen Konzept in 3D.
  • Verwendet konsequent das biomechanische Konzept von Muskelschlingen.
  • Verwendet für die praktische Therapie eine Liegefläche mit einer Neigung in Quer- und Längsachse und eine Reihe anderer Hilfsmittel, einschließlich einer Kippliege für Kinder, das an Eltern verliehen oder verkauft wird, um zu Hause die Therapie machen zu können.
  • Die Stimulation wird an verschiedenen Reflexzonen durchgeführt, von denen gleichzeitig bis zu zweiundzwanzig verwendet werden können.
  • Bei den meisten Patienten im Säuglingsalter reicht es aus, hauptsächlich die Positionen auf dem Rücken, die für Säuglinge sehr bequem sind, zu benutzen. Übungen in Seiten- und Bauchlage werden nur in etwa 10% der Fälle angewendet.
  • Zonen auf dem Kopf werden in der VM2G bei Säuglingen nicht verwendet, da Stimulation dieser Zonen für Kinder unangenehm ist (diese Zonen werden sehr selten verwendet, zum Beispiel bei Säuglingen, die von Gesichtsmuskelparesen betroffen sind).
  • Die Intensität der Reflexstimulation kann durch eine Reihe von Techniken erhöht oder verringert werden:
    • Allmähliches Kippen der Liege der Kippliege für Kinder
    • Allmähliches Hinzufügen von Stimulation-Bällen an die Reflexzonen
    • Hinzufügen von Gelenkgewichten an die Gliedmaßen und der Möglichkeit ihrer Verschiebung
    • Verwendung instabiler Unterlagen mit Hilfe von Balance Kissen und Bällen am Körper und Gliedmaßen
    • Die Verwendung von rutschfesten Matten verbessert das Zielen von dem Reflex erheblich und ermöglicht auch eine einfache und wirksame Verhinderung unerwünschter Bewegungen des Kindes
    • Bei diagnostizierten schweren zentralen Koordinationsstörungen und Entwicklungsstörungen des ZNS, die die zukünftige psychomotorische Entwicklung von Säuglingen grundlegend gefährden, hat sich die Verwendung eines stimulierenden Therapieanzugs als erfolgreich erwiesen. Es kann verwendet werden, um einen therapeutischen Reflex mit außergewöhnlicher Intensität auszulösen, der bei Bedarf elektronisch reguliert werden kann.
  • Durch die Kombination der oben genannten Stimulationstechniken ist es möglich, die Durchführung der Stimulationstherapie von Säuglingen genau zu variieren und diese Behandlung somit an den aktuellen Zustand und das Entwicklungsstadium des Säuglings sowie an die Möglichkeiten und körperlichen Dispositionen von Eltern anzupassen, die das Kind behandeln.
  • Die tatsächliche Länge der individuellen therapeutischen Stimulation braucht dank der Verwendung von Stimulation-Techniken nicht zu lang zu sein und trägt somit zum Wohlbefinden des Kindes und der Eltern bei.
  • Eine Beendung der Therapie wird erst nach Abschluss der grundlegenden motorischen Entwicklung empfohlen. Dies stellt sicher, dass die automatische Körperhaltung und Bewegungsstereotypen vollkommen in Ordnung sind. Dadurch werden in der Zukunft die Bewegungsstörungen der grob- und feinmotorischen Fähigkeiten, einschließlich Muskelstörungen verhindert.
  • Innerhalb von VM2G wird auch der psychologischen Arbeit mit dem Kind außergewöhnliche Aufmerksamkeit geschenkt. Das Kind muss sich allmählich an die Situation der therapeutischen Stimulation gewöhnen. Ebenso werden die Eltern des Kindes psychologisch unterstützt, um die Therapie zu schaffen und die Krisenmomente zu überwinden, die natürlich mit dem Therapieprozess einhergehen.
  • Vor dem eigentlichen Beginn der VM2G-Therapie wird eine detaillierte Erstdiagnose des Säuglings durchgeführt. Bei jedem Termin wird dann eine kontinuierliche neurokinesiologische Diagnostik in Form der Beobachtung spontaner und provozierter motorischer Fähigkeiten, insbesondere durch Positionstests durchgeführt. Eine sorgfältige Aufsicht des ZNS-Zustands des Kindes ist eine Grundvoraussetzung für eine genaue, gezielte und ausreichend intensive Therapie.
  • VM2G-Therapie bei Säuglingen ist völlig frei von dem Risiko, dass eine pathologische Reflexantwort ausgelöst wird. Die Therapie funktioniert nach dem EIN-AUS-Prinzip; d.h. entweder läuft der Reflex korrekt oder er läuft überhaupt nicht. Bedenken hinsichtlich der Möglichkeit, pathologische Reaktionen hervorzurufen, sind daher irrelevant.
  • Die Summe dieser diagnostischen und therapeutischen Faktoren kann man in der äußerst erfolgreichen therapeutischen Wirksamkeit sehen. Und zwar sowohl bei Säuglingen mit einem Risiko für alle Stadien zentraler Koordinationsstörungen als auch bei Säuglingen mit nachgewiesenen angeborenen ZNS-Entwicklungsstörungen. Wenn diese Störungen rechtzeitig diagnostiziert werden, ist der therapeutische Erfolg von VM2G praktisch bei 100% und kann folglich die Entwicklung von Zerebralparese und damit verbundener psychomotorischer Retardation verhindern.

Therapie von Vorschulkindern nach der klassischen Vojta-Therapie

  • Es wird hauptsächlich bei Kindern mit bereits bestehender Zerebralparese angewendet.
  • Um Kinder in reflexiven Positionen zu halten, wird eine Kraft verwendet, die auf die Stimulationszonen wirkt und die unnötigen und störenden Bewegungen des Kindes aufhält. Dies führt bei Kindern zum Missfallen und Versuchen, dem Druck von Fingern oder Händen zu entkommen. Therapeuten und Eltern sind dann gezwungen, diesen Druck noch weiter zu erhöhen.
  • Die Art der Stimulation und die Unmöglichkeit, den Kindern in dieser Altersperiode die Notwendigkeit einer Therapie rational zu erklären, führt zu psychischen Spannungen zwischen Eltern und ihren Kindern. Für Therapeuten ist es dann sehr schwierig, mit dieser Behandlungsmethode Erfolg zu haben.

Therapie von Vorschulkindern nach VM2G

  • Im Alter von einem bis etwa fünf Jahren wird VM2G erfolgreich bei Kindern mit IZP (Infantile Zerebralparese) sowie bei Kindern mit weniger schweren Entwicklungsstörungen der Körperhaltung und grundlegender Bewegungsstereotypen angewendet.
  • Die häufigsten Patienten in dieser Altersgruppe sind Kinder mit einem problematischen Stereotyp des Gehens. Man kann sehen, dass die Zehen der Füße beim Gehen nach innen gerichtet sind. Manchmal stolpern die Kinder, was durch das Überqueren der Fußspitzen beim Gehen verursacht wird.
  • Ein wichtiger Teil von VM2G ist die Vorbereitung der Kinder auf die eigene therapeutische Stimulation. Diese sollte gewaltfrei sein wobei die Kinder allmählich von der Reflexstimulation abgelenkt werden. Ziel dieses Verfahrens ist es, Bedingungen für die allmähliche mentale Gewöhnung des Kindes an eine wiederholte Situation der Heimtherapie zu schaffen.
  • Bei Kindern mit nachgewiesenen ZNS im Sinne einer kleinen Hirnfunktionsstörung, die dazu neigen, sehr hyperaktiv zu sein, an Konzentrationsstörungen leiden und die Aufmerksamkeit nur sehr schwer abzulenken ist, hat sich VM2G im Schlaf als wirksam erwiesen. Es wurde gezeigt, dass therapeutische Ergebnisse sowohl die Selbstkontrolle der motorischen Fähigkeiten als auch die Reifung höherer Gehirnstrukturen verbessern. So werden die Störungen der Hirnfunktionsstörung völlig beseitigt.
  • Die VM2G-Therapie ermöglicht eine schrittweise und gewaltfreie Steigerung der Reflexstimulation mit technischen Mitteln.

Therapie von Schulkindern, Jugendlichen und erwachsenen Patienten nach der klassischen Vojta-Therapie

  • Die Vojta-Therapie wird bei einer Reihe von motorischen Störungen bei älteren Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Patienten angewendet.
  • Eine Komplikation ist die tatsächliche Durchführung der Reflexstimulation, die durch nur zwei Punkte (durch die Finger des Therapeuten gereizt) erfolgt. Diese Methode ist für Therapeuten und damit auch für Eltern, die zu Hause die Therapie durchführen, anstrengend. Beim größeren Körper sind daher die Reflexreaktionen entsprechend stärker. Die Therapie wird daher physisch anstrengend, und die Zeit ist auf -zig Sekunden begrenzt.
  • Eine zu kurze Stimulationszeit und die Unfähigkeit, die Intensität der Therapie zu erhöhen, führen dazu, dass das Potenzial der Vojta-Therapie nicht ausreichend genutzt wird. Gleichzeitig sind die körperlichen Anforderungen an Therapeuten und Eltern von Patienten begrenzt und führen häufig zu einer Verringerung der Wiederholungen der Behandlungen und häufig zum Abbruch der ganzen Therapie.
  • Die Therapie verwendet keine anderen stimulierenden, destabilisierenden, stabilisierenden oder fixierenden Hilfsmittel.
  • Diese Therapie verwendet nicht den Einfluss der Schwerkraft, die schiefen Ebenen oder die Kombination von Quer- und Längsneigungen der Liege.
  • Die oben genannten Faktoren führen zu einer geringen therapeutischen Wirksamkeit.

Therapie von Schulkindern, Jugendlichen und erwachsenen Patienten mit VM2G

  • Verwendet schiefe Ebenen mit Neigung in Quer- und Längsachse und eine Vielzahl anderer Hilfsmittel.
  • Die Stimulation wird an verschiedenen Reflexzonen durchgeführt, von denen gleichzeitig bis zu vierzig verwendet werden können.
  • Bei den meisten Patienten dieser Altersgruppe ist es möglich, durch die Verwendung von Reflexübungen auf dem Rücken, die sehr bequem sind, ausreichend zu üben. Übungen in Seiten- und Bauchlage werden nur in etwa 5% der Fälle angewendet.
  • Die Intensität der Reflexstimulation kann durch eine Reihe von Techniken erhöht oder verringert werden:
    • Allmähliches Kippen der Fläche der Kippliege für Kinder
    • Allmähliches Hinzufügen von Stimulation-Bällen an die Reflexzonen
    • Hinzufügen von Gelenkgewichten (0,5 bis 2,5 kg) an die Gliedmaßen und der Möglichkeit ihrer Verschiebung
    • Verwendung instabiler Unterlagen mit Hilfe von Balance Kissen und Bällen am Körper und Gliedmaßen
    • Die Verwendung von rutschfesten Matten verbessert das Zielen von dem Reflex erheblich
    • Bei diagnostizierten schweren zentralen Koordinationsstörungen und Entwicklungsstörungen des ZNS, hat sich die Verwendung eines stimulierenden Therapieanzugs als erfolgreich erwiesen. Es kann verwendet werden, um einen therapeutischen Reflex mit außergewöhnlicher Intensität auszulösen, der bei Bedarf elektronisch reguliert werden kann.
  • Durch die Kombination der oben genannten Stimulationstechniken ist es möglich, die Durchführung der Stimulationstherapie von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen genau abzustimmen. Die VM2G-Therapie berücksichtigt die Möglichkeiten des Therapeuten sowie der Eltern oder Partner, die mit dem Patienten zu Hause üben.
  • Die eigentliche Länge der einzelnen Stimulationen muss dank der Verwendung von Stimulationstechniken nicht zu sehr verlängert werden und trägt somit zum Komfort sowohl der Patienten als auch aller beteiligten Personen bei.
  • Es ist nicht uninteressant, dass es bewiesen wurde, dass VM2G auch bei Patienten mit Wachkoma wirkt.
  • Die Anwendung von VM2G hat sich in allen Altersgruppen bis zu älteren Patienten als erfolgreich erwiesen.