Mit meiner Tochter Kateřina haben wir die Vojta Therapie angefangen, als sie nur 4 Wochen alt war. Die Geburt war lang und kompliziert und es handelte sich um eine Zangengeburt. Sie hatte nicht genug Sauerstoff und musste im Inkubator stabilisiert werden. Nach dem Geburt persistierte Hypotonie (niedriger Muskeltonus).
Ich bin Reha-Krankenschwester und ich wusste, dass eine persistierende Hypotonie ein Anlass zu einer neurologischen Untersuchung des Kindes ist.
Zu meiner großen Enttäuschung haben nicht nur die Ärzte im Krankenhaus, sondern auch unser Kinderarzt gesagt, dass Katka völlig in Ordnung sei. Wobei habe ich nicht bemerkt, dass er meine Tochter gründlich untersuchen würde.
4 Wochen später habe ich Herrn Krucký aufgesucht um Katka untersuchen zu lassen. Er hat eine leichte Koordinationsstörung festgestellt. Auf der Neurologie haben sie diese Diagnose bestätigt. Mein Kinderarzt war jedoch skeptisch und ich musste ihm eine neurologische Bescheinigung bringen. Er hat gesagt, dass die Therapeuten immer etwas finden und auch während der Therapie machte er Einwände und Bemerkungen, die aus seiner Unkenntnis folgen könnten.
Wir haben mit der Therapie bei Herrn Krucký angefangen und haben 4x täglich geübt. Es war anstrengen, aber ich wusste noch nicht was kommt. Katka hat am Anfang fast gar nicht geweint. Wir machten nur eine Übung und in 2 Minuten waren wir fertig. Ich habe dabei gesungen und versuchte Katka zu unterhalten – es ging gut. Alle haben mich gefragt, ob Katka weint und sie wollten gar nicht glauben, dass sie nicht geweint hat.
Für mich war es schwieriger die gute Zeit für Therapie zu Finden; so, dass Katka nicht hungrig oder zu satt war, dass ich zu Hause die richtige Temperatur haben musste, damit ihr nicht kalt war… Außerdem war das ständige aus- und anziehen nervig. Ich musste im Voraus meinen ganzen Tag planen und nicht zu lang weg von zu Hause sein. Alle meine Freundinnen sind Kaffee trinken gegangen und nur ich war immer zu Hause und habe geübt.
Ich habe mit Leuten, die nichts über Vojta Therapie wissen, nicht gesprochen, denn ich wollte keine ironischen Anspielungen leiden. In der Familie hatte ich jedoch eine große Unterstützung. Mein Mann hat mir zwar mit dem Üben nicht direkt geholfen, er hat mich jedoch unterstützt genauso wie meine Mutter, die manchmal mit mir zu regelmäßigen Untersuchungen kam.
Katkas Entwicklung ging gut, bei jeder Untersuchung gab es 2-3 schlechte Testergebnisse, aber oft nur einseitig. In 3 Monaten hat sie den Oberkörper noch nicht aufgerichtet, in der Bauchlage war ihre Stellung nicht so, wie es in dieser Zeit sein sollte. Ich bin zur Neurologie einmal in 3 Monaten gegangen. Bei der zweiten Untersuchung im 6. Monat hat mir die Ärztin gesagt, dass es schon sehr gut aussieht und dass Katka wahrscheinlich nicht behindert wird. Bis dieser Zeit konnte man es nicht genau sagen.
Unser erster großer Erfolg kam in 4,5 Monaten als Katka sich vom Rücken auf den Bauch umgedreht hat. Nur über eine Seite, die Zweite haben wir erst im 6. Monat geschafft – sie hatte eine erhebliche Seitenasymmetrie.
Zu der Therapie kam eine neue Übung, und war auf der Seite. Jetzt war es schon schwieriger. Katka hat bei der Therapie geweint und gewütet. Ich konnte sie kaum halten – als ich den Oberkörper richtig eingestellt habe rutschte der Unterköper aus und umgekehrt. Am Anfang habe ich es manchmal aufgegeben. Es dauerte mehrere Tage bis ich gelernt habe wie ich Katka halten soll. Das Singen funktionierte nicht mehr und ich hatte keine Idee, was ich stattdessen benutzen konnte. Während der Therapie haben wie einfach geweint.
Kurz vor Ende des 6. Monats hat Katka schon die Kienen unterschoben, sie hat ihr Becken umgekippt und versuchte ins Krabbeln zu kommen. Das ist ihr kurz nach dem 6. Monat gelungen. Außerdem hat sie sich ins Sitzen gehoben. Sie hat die gleichaltrigen Kinder überholt.
Schließlich haben wir noch eine Übung auf dem Bauch bekommen – „Reflexkriechen“. Dabei brüllte Katka umso mehr. Ich muss sagen, dass ich mich auf die einwöchige Pause die zwangsläufig nach einer Impfung kam sehr freute. Danach konnte ich wieder fortsetzen, und wenn sich die nächste Impfung näherte, kämpfte ich mit letzter Kraft.
Am Ende der Therapie hatte ich das Gefühl als würden wir stehen und nichts passierte. Die bestehende Asymmetrie zwischen der linken und rechten Seiten und zwei schlechte Lagetests. Ich wurde sehr müde. Katka hat allmählich aufgestanden und dann gehen angefangen.
In dieser Zeit kam es zu einem Fortschritt. Schließlich blieb uns nur die eine ursprüngliche Übung eher zum Aufrechterhalten. Als wir in 10 Monaten zum Kinderarzt gingen, Katka war schon in der Lage alleine zu gehen. Der Arzt sagte uns, dass wir nicht mehr üben sollen um Katka nicht zu „überstimulieren“. Auch solche Meinungen kann man leider hören. Wir haben bis zum 11. Monat die Therapie durchgeführt.
In dieser Zeit haben wir Katkas 1. Geburtstag gefeiert. Katka läuft draußen auf unebenem Terrain und sie ist völlig in Ordnung.
Mein großer Dank und Bewunderung geht an Herrn Krucký dafür, dass er mich geleitet hat und die Entwicklung meiner Tochter gehütet hat. Ich konnte die Abweichungen nicht so gut sehen. Es war bestimmt nicht einfach mit uns zu arbeiten, weil Katka bei jeder Untersuchung geweint hat.
Ich bin sehr enttäuscht von Kinderärzten allgemein. Sie machen keine Lagetests, also sie können keine Abweichungen früh genug entdecken. Diese werden meist im 6. Monaten entdeckt, wenn das Kind immer nur auf dem Rücken liegt und die Mutter Bedenken hat.
Ich hoffe darauf und ich werde dafür beten, dass sie diese Situation ändert und die Kinder unserer Kinder gründlich untersucht vom Krankenhaus kommen.